Bisherige Aktivitäten
4- Reading Weekend: „Religion in der Moderne“
(19.-21. Mai 2022, FFM. Organisation: Dr. S. Louhichi-Güzel / / M.A. Bacem Dziri
Die Veranstaltung umfasst insgesamt drei Arbeitstage und findet als Präsenzveranstaltung vom 19.-21. Mai 2022 an der Goethe Universität Frankfurt am Main statt.
Hinweise zum Ablauf:
19. Mai 2022 um 18.00 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Hans Joas:
„Begriffsgeschichte und Religionsgeschichte“
20.-21. Mai 2022, jeweils 9.00 – 18.00 Uhr Reading Weekend. Leitung: Prof. Dr. Dietrich Jung
Infos zur Veranstaltung:
Das anvisierte Reading Weekend ist thematisch der Frage nach dem Verhältnis von Religion, Moderne und Säkularität gewidmet. Wir möchten uns in einem ersten Schritt mit dem Nachwirken klassisch-modernistischer Theorien über Religion und Moderne, sowie der differierenden Alternativkonzeptualisierungen von Religion in der Moderne auseinandersetzen. Letzteres soll insbesondere an Theorien der Multiplen, sukzessiven und verflochtenen Moderne (u.a. Weber, S. Eisenstedt und Thomassen) und der daraus sich ergebenden Neubewertung von Rolle der Religion in den neuesten Forschungsergebnissen geschehen.
Dieses Vorhaben soll mithilfe von Textlektüre umgesetzt werden, in deren Zuge wir uns neuen soziologisch-theoretischen Aufarbeitungen widmen und das Themenkomplex Religion/Moderne/Säkularität im Lichte dieser neuen Forschungsergebnisse diskutieren.
In einem zweiten Schritt soll das Thema unter dem Gesichtspunkt muslimischer Kontexte angegangen werden. Ansätze neuer Forschungen bzgl. Moderne sowie bzgl. des Verhältnisses von Religion und Moderne verdienen besonderes (Forschungs-)interesse, da sie ein Grundgerüst zur Untersuchung des muslimischen Kontextes bieten, weshalb unsere Veranstaltung ihnen einen Reflexionsrahmen anbieten möchte.
In einem dritten Schritt, möchten wir versuchen den Bogen zum begriffsgeschichtlichen Projekt Reinhart Kosellecks (1923-2006) zu spannen. Koselleck konzentrierte sich in seinem Lexikon auf sozio-politische Schlüsselbegriffe und zeigte auf, wie diese einen grundlegenden, im Zeichen der Moderne stehenden Bedeutungswandel erlebten. Gleichwohl lässt sich zu Kosellecks Arbeit rezipieren, dass, ganz im Zeichen des modernistischen Zeitgeistes, der Religion in ein Randgebiet der Wissenschaften drängt, auch in dem begriffsgeschichtlichen Projekt Religion und das Religiöse unberücksichtigt bleiben.
Im Zuge des Reading Weekends möchten wir im Lichte der neuen Forschungsansätze bzg. Verhältnis von Religion und Moderne gemeinsam reflektieren, ob Reinhard Kosellecks Ansatz der Begriffsgeschichte für religiöse Begriffe fruchtbar sein könnte. Diese Frage wollen wir gleichermaßen unter kritischen und befürwortenden Gesichtspunkten erörtern.