Prof. Dr. Ömer Özsoy absolvierte das Studium der Islamischen Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Ankara. Im Anschluss promovierte er im Fach Koranexegese mit seiner Arbeit, die den Titel „Über die Bedeutungsverschiebung des koranischen Ausdrucks sunnatallāh“ trägt, am Institut für Geisteswissenschaften der Universität Ankara. In dieser Zeit arbeitete er als Archivexperte für osmanische und arabische Handschriften an der Generaldirektion für Stiftungswesen in Ankara und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Koranexegese an der Theologischen Fakultät der Universität Ankara. Im Rahmen eines Post-Doc-Projekts hielt er sich am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg auf, der Schwerpunkt lag dabei auf orientalistische Koranforschung. 1996 habilitierte er sich in Ankara mit dem Schwerpunkt „Textgenese und geschichtliche Dimension des Korans“. Im Jahre 2004 wurde er in Ankara zum Professor für Koranexegese berufen. Er forschte von 2004-2005 in Göttingen mit dem Forschungsstipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung über Koranhandschriften in deutschen Bibliotheken. 2006-2012 hatte er eine Diyanet-geförderte Stiftungsprofessur für Islamische Religion an der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne. Seit 2012 ist er Professor für Koranexegese am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach den Jahren 2009-2013 ist er nun erneut Direktor des Instituts. Er lehrte auch in Salzburg (Katholisch-theologische Fakultät), Wien (Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft), Innsbruck (Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik) und Jerusalem (Theologisches Studienjahr in Jerusalem).Seine Forschungsschwerpunkte sind die Genese, Exegese und Hermeneutik des Korans, Geschichte der muslimischen Koranauslegung und Orientalistische sowie muslimische Koranforschung. Prof. Dr. Ömer Özsoy ist verheiratet und Vater zweier Söhne.
„GEFIS erklärt die Förderung der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Islam als einer Weltreligion und seinen grundlegenden Texten und Traditionen sowie den Muslimen in Geschichte und Gegenwart zu ihren zentralen Zielen. Sie verpflichtet sich dabei einer ständigen Reflektion des auf der Basis seiner Quellen entwickelten Selbstverständnisses des Islams. Das sind nicht nur Zielsetzungen, in denen ich mich durchaus wiederfinde, sondern auch verwaiste Tätigkeitsfelder des muslimischen Lebens in Europa, weshalb ich die Arbeit GEFIS‘ gerne unterstütze.“
Dr. Hureyre Kam
Dr. Hureyre Kam studierte Islamwissenschaften und Philosophie an der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin. Im Anschluss promovierte er mit seiner Arbeit „Das Böse als Gottesbeweis. Die Theodizee al-Māturīdīs im Lichte seiner Epistemologie, Kosmologie und Ontologie“ am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam an der Goethe Universität Frankfurt, die von der Stiftung Mercator im Rahmen ihres Graduiertenkollegs Islamische Theologie gefördert wurde. Nach seiner Promotion arbeitete er als Lektor am Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft an der Universität Fribourg. 2017 kehrte er zurück an die Goethe Universität Frankfurt, wo er bis 2021 als Wissenschftlicher Mitarbeiter seine Forschung zur Ethik des Ibn Rushd vorantrieb. Von dieser Stelle wurde ab dem Wintersemester 2019 für vier Semester für die Wahrnehmung einer Vertretungsprofessur an der Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg sonderbeurlaubt. 2021 erhielt Kam das Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt Stiftung. In diesem Rahmen wird er an der Yale Universität seine Forschung zu Ibn Rushd fortsetzen und ferner die Ausarbeitung eines Konzepts zum Zwecke der Entwicklung der Diskursethik als eine Disziplin der Islamischen Philosophie vorantreiben.
„Gefis e.V. setzt sich für die Diversifizierung des Wissenschaftsbetriebs ein, in der Überzeugung, dass sich die einzelnen Spezialdisziplinen nur im interdisziplinären Austausch auf Augenhöhe weiter entwickeln können. Dies ist auch meine Überzeugung. Die Islamische Theologie muss sich als junge Disziplin im deutschen akademischen Umfeld noch beweisen. Ich möchte mit meiner Arbeit der Islamischen Theologie und Philosophie dazu verhelfen den sicheren Gang der Wissenschaften zu gehen.“